Bring Deine Ideen ein und vernetze Dich…
… bei spannenden Events, Hackathons und Challenges. Sei dabei!
Am 7. – 8. Dezember 2018 fand in Berlin der letzte #DBhackathon für dieses Jahr statt. Wie es war, könnt Ihr hier nachlesen.
Der DB Hackathon in der Berliner DB mindbox liefert clevere Ideen für die Zukunft des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs.
Noch einmal volle Konzentration, ein prüfender Blick auf die Codes, dann ein Klick auf das Touchpad: Das ist der Moment, in dem sich für zwei Hacker klärt, ob sich die Arbeit der vergangenen Stunden und der letzten Nacht gelohnt hat. Die beiden schauen sich erst an, dann beugt sich einer über das Mikrofon seines Laptops und sagt: „Ich möchte von Berlin nach Hamburg fahren.“ Eine Sekunde, zwei Sekunden vergehen. Nichts passiert. Endlich antwortet die bekannte Google-Stimme und sagt die zeitnah abfahrenden Züge auf. „Jawoll!“, freuen sich die Männer und klatschen sich ab.
In ein paar Stunden wollen sie ihr Projekt präsentieren. Die Generalprobe lief schon mal erfolgreich. „Wir haben die Reiseinformationen über eine Sprachschnittstelle zugänglich gemacht, damit zum Beispiel auch Blinde wissen, wann sie den Zug nehmen müssen“, erklärt einer von ihnen, um dann wieder hinter seinem Rechner abzutauchen.
Es ist Samstag, der 8. Dezember, 15 Uhr und für alle beginnt der Endspurt. „Theoretisch sind wir fertig“, ruft einer in den Raum. „Ja, theoretisch“, rufen andere zurück und lachen.
Datum
07. Dez 2018 – 08. Dez 2018
Location
DB mindbox Berlin
Holzmarktstraße 6 – 9
10179 Berlin
Event Host
DB mindbox Berlin
Der 24-Stunden-Hack ist das Herzstück eines Wochenendes, das ganz im Zeichen von Open Data, Mobilität und Community steht. Es sind Entwickler, Designer, Datenkreative, Dispatcher und Fahrer die sich von Freitag- bis Samstagabend zum inoffiziellen Branchentreffen versammeln. Mit den offenen Daten der DB lösen sie echte Probleme und Fragestellungen, unterstützen sich dabei gegenseitig, probieren aus, haben Spaß. Techtalks von DB und Projektpitches von Hackern lieferten bereits am Freitagabend Input und Diskussionsstoff für eine lange Nacht und einen Tag am Rechner. Von Mobimeo stellten Sergey, Ivan und Darryl ihre Technologielösungen für verknüpfte Mobilität vor und berichteten über ihre Erfahrungen mit Machine Learning.
Was alle Datenprojekte an denen auf dem Hackathon gearbeitet wird verbindet? Sie sollen den öffentlichen Nah- und Fernverkehr komfortabler und umweltfreundlicher machen und ihn mit anderen Shared Services vernetzen.
Die Community will gemeinsam etwas verändern – und der Hackathon macht aus dieser Vision eine Realität. Alles was es dazu braucht, sind valide Daten, eine clevere Idee, einen Hack, einen gute gefüllten Kühlschrank mit Club Mate und das kanadische Soul Food der Berliner Poutine Kitchen, das die Community mit einem unwiderstehlichen Mix aus Pommes, Käse und Bratensauce versorgt. Noch einen Kaffee, dann schnell weitermachen.
Die ganze Nacht flimmert Programmierzeile um Programmierzeile über große Bildschirmen. Auf anderen Monitoren erscheinen Landkarten mit dem deutschen Bahn-Streckennetz. Große Whiteboards dienen als überdimensionale Notizzettel für Ideen und To-Do‘s. Leise Gespräche und Lachen liefern das akustische Grundrauschen. Mitarbeiter der DB holen sich direkt von Teilnehmern des Hacks Rückmeldungen ein, stellen Fragen, wollen verstehen, was die Community bewegt und wie man am besten zusammenarbeiten kann, um Mobilitätsprobleme gemeinsam anzupacken.
Die Daten für das Wochenende liefert das Open-Data-Portal der Deutschen Bahn. Die 33 umfangreichen Datensätze können frei verwendet werden. Darunter sind Aufzugsdaten, Bahnsteigdaten, Stationsdaten und Daten von Reisezentren. Alle lassen sich für spannende oder kurzweilige Lösungen nutzen. Kurzweilig ist zum Beispiel die Idee vom Team „Weg von hier“ . Das Team hat einfach die Standortdaten der Bahnhöfe, in denen es DB-Lounges gibt, mit der Fahrplanabfrage und dem Ticketsystem kombiniert. Herausgekommen ist eine Webseite, die einem die nächste und billigste Zugfahrt zu einem beliebigen Bahnhof mit DB-Lounge anzeigt. Und darum geht es bei diesem Hackathon auch: Sich ausprobieren und spielerisch einzelne Idee und Problemstellungen durchgehen.
Fragt man die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach ihrer Motivation, sind die Antworten vielfältig: „Wir haben Lust auf Daten.“ „Jeder bewegt sich jeden Tag. Mobilität ist eine der Fragen der Zukunft, da will ich dabei sein“. „Wollen wir das Klima retten, muss die Bahn besser werden, darum geht’s mir.“ „Ich bin schon zum fünften Mal dabei und treffe hier spannende Kollegen mit neuen Ideen.“
Christoph zum Beispiel arbeitet für die Deutsche Bahn und will ein Projekt voranbringen, das seine Arbeit erleichtern soll. Er ist dafür verantwortlich, dass auf Bahnhöfen das WLAN besser oder überhaupt funktioniert. Zurzeit fährt er selber durch die Republik, geht dann in den Gebäuden jeden Meter ab und kontrolliert, wie gut oder schlecht die WLAN-Verbindungen sind. Sein Ziel: Einen Sensor bauen, der für ihn relevante Daten misst, die Latenz zum Beispiel.
Wieder andere Teilnehmer*innen haben keine eigenen Projekte mitgebracht, setzen dafür aber ihre klugen Köpfe ein. Thomas ist so einer, Informatiker, Linguist, letztens hat er seine Dissertation abgegeben. Am Abend zuvor hat er sich die Ideen der anderen angehört und sich dann einem der Teams angeschlossen. Nun beschäftigt sie die Frage, wie man Mitfahrgelegenheiten, Mietfahrräder und den öffentlichen Nahverkehr so kombinieren kann, dass man am schnellsten von A nach B kommt.
Katja nimmt für das Projekt „Women in Mobility“ am Hackathon teil. „Es fehlt an Weiblichkeit in der Mobilitätsbranche“, sagt sie. Stimmt: Hinter den Bildschirmen und Laptops sitzen vor allem Männer und nur eine Handvoll Frauen. Sie will das ändern. „Für mich ist der Hackathon eine Chance, unsere Sichtbarkeit zu erhöhen – damit auch andere Frauen Lust haben, hier mitzumachen oder sich überhaupt für dieses Feld zu interessieren.“ Die 24 Stunden nutzt Katja zum Netzwerken. Sie tauscht sich mit anderen Frauen und Männern aus, plant gemeinsam mit ihnen Projekte und Kooperationen. Katja hat als Presse- und Unternehmenssprecherin im Mobilitäts-Sektor Karriere gemacht. An entscheidenden Punkten ihrer Laufbahn hätte sie sich Mitstreiterinnen und eine Mentorin gewünscht. Jetzt ist sie selbst eine.
Am späten Samstagnachmittag zeigen die Teams, was sie geschafft haben. Sie haben an mehr als 15 Projekten gearbeitet. Jedes muss in drei Minuten Präsentation auf den Punkt gebracht werden. Vieles ist noch unfertig, aber Perfektion ist nicht das Ziel. Ein Team wollte Strecken für Sonderfahrten sichtbar machen. „Gegen Mitternacht konnten wir die ersten Ergebnisse sehen und die Bahnhöfe tauchten auf der Karte auf“, erzählen sie dem Publikum. Doch dann wurde es wieder komplizierter und sie konnten das Projekt nicht beenden. Die Stimmung ist trotzdem gut: „Wir haben hier Leute getroffen“, sagt eines der Teammitglieder, „die sich mit Karten und Datensätzen auskannten und die haben uns weitergeholfen.“
Damit dieser Austausch auch nach dem Hackathon lebendig bleibt, hat das DB Hackathon-Team die Betaversion der betatest plattform vorgestellt und mit getestet – quasi die online Entsprechung des Hackathon-Austauschs. Auf der Plattform kann man seine Software hochladen und von anderen Usern testen lassen. Man kann Beta-Apps testen, mit Datensätzen der DB arbeiten, sich Tipps aus der Community holen oder andere User dazu inspirieren, ihre eigenen Ideen für Apps weiter voranzubringen. Damit entsteht ein neuer virtueller Austauschraum für die Mobilitätsdaten-Community. Die Testversion ist auf https://bit.ly/dbhackbeta zu finden.
P.S.: Schaut hier vorbei, meldet Euch auf der betatest plattform an oder folgt uns auf Twitter, um rechtzeitig von den nächsten DB Hackathon-Terminen zu erfahren.